(Translation below)
Nach der Räumung des Fechers stand gestern der erste Prozess gegen eines der Aktivisty an.
Doch daraus wurde nichts. Wir waren einfach zu viele.
Die angemeldete Mahnwache wurde zunächst von den Cops in den Regen verschoben. Vor dem Eingang zum Gericht haben wir wohl doch etwas zu sehr gestört.
Offiziell ging es natürlich um das Freilassen der Rettungswege!
Es gab Kostüme, Redebeiträge und selbstgemachte Musik.
Die Bürgerinitiative hat das frisch erschienene Buch über den Widerstand gegen den Ausbau der A66 Und A661 mitbgebracht. Trotz Regen war die Stimmung bestens.
Laut Presse waren ca. 50 Menschen da.
Kurz vor Prozessbeginn um 11:30 Uhr gab es dann nochmal laute “Du bist nicht allein!”-Rufe für die angeklagte Person.
Nach der Einlasskontrolle kam dann für viele die Überraschung: Der Raum ist voll.
Selbst der Gang davor war voll mit Menschen. Und andere hingen immer noch in der Einlasskontrolle.
Die angeklagte Person beantragte die Verlegung in einen größeren Raum.
Dem Antrag wurde formell stattgegeben, allerdings war kein Saal mit ausreichenden Kapazitäten verfügbar, daher wurde der Prozess auf den 22.01.2024 9:00 Uhr verschoben.
Richter Ramspeck meinte, dass nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt werden darf.
Im Anschluss gab es noch mehr Musik, leckeres KüfA-Essen von Food That’s Left und einen kleinen Rave im Frankfurter Justizviertel.
Insgesamt ein empowernder Tag, der Gemeinschaft und Widerstand weiter stärkt.
Eine weitere Besonderheit war, dass mensch sich vor Gericht selbst verteidigt hat.
Das zeigt, dass wir uns mit etwas Mut, zeitlichen Kapazitäten und selbstorganisiertem Austausch auch vor Gericht selbst ermächtigen können – mit Erfolg wie der gestrige Tag zeigt.
Darin liest sich auch ein Zeichen gegen die Akademisierung von Gerichtsprozessen und barrierehoher Amtssprache, welches auch abhängigkeitsorientierte Dynamiken im Anwalt-Klient-Gefüge in den Fokus nimmt.
Am 30.01.2023 findet findet auch noch ein Prozess gegen einen Fecher-Menschen statt. Ansonsten sind uns bislang keine Termine bekannt.
Wir sehen beim nächsten mal! Spread the word and support your local forest occupation <3~
Presseberichte
- https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/fechenheimer-wald-prozess-gegen-besetzer-auf-januar-verschoben-19311212.html
- Ab 15:32 in der Hessenschau: https://www.hessenschau.de/tv-sendung/industriestrom-wem-nutzt-die-preissenkung–hessenschau-vom-13112023,video-190012.html
- https://www.fr.de/frankfurt/zu-viel-andrang-beim-frankfurter-prozess-gegen-fecher-waldschuetzer-92671781.html
- https://www.tagesschau.de/inland/regional/hessen/hr-zu-viele-zuschauer-richter-verschiebt-prozess-gegen-aktivisten-aus-fechenheimer-wald-100.html
- Ankündigung im Vorfeld: https://www.fr.de/frankfurt/frankfurter-baumschuetzer-erster-fecher-prozess-beginnt-92664838.html
Trial summary (13.11.2023): Our solidarity is bigger than your court room!
After eviction of the Fecher the first court trial was about to happen yesterday.
But… that didn’t quite work out as planned – there were just too much of us. =)
The registered assembly near the court was moved to the rain by the cops after we’ve constructed it, of course just to keep the emergency exit free.
People came in costumes, there were speeches and some made music.
The citizen initiative presented the recently released book about the resistance against the expansion of the highways A66/A661.
Despite the rain, the vibe was great.
According to the press, there were around 50 people at the assembly next to the court.
Just before the trial start at 11:30 people chanted “you’re not alone” to the accused person.
After the “security check” there was some surprise waiting: The court room is full! And the floor in front of it too! Full of people who wanted to attend.
The accused person requested a bigger court room. And technically, their request got approved – but there was no bigger room available, so…
the judge (Ramspeck) said that the trial can not happen when the public is excluded and put out another date for the trial.
It shall happen on Jan. 22 2024 at 9:00am (CET)
After that there was even more music, yummy KüFa-Food by “Food hat’s Left” and a small rave in the justice district of Frankfurt.
Overall, it was an (amazing!) empowering day, that further strengthens community and resistance.
Something worth to mention was, that the person defended themself infront of the court.
That shows us that, with a little courage, time-capacities and self-organized exchange we can also empower ourselves in court – with success, as yesterday showed.
It also reads as a sign against the academisation of court processes and barrier-rich official language, that also focuses on dependency-oriented social dynamics in the structure of “lawyer/client”.
At 30th january 2024 there will be a trial against another #FecherBleibt activist. Besides that, there’re currently no other dates known to us (as we write this)
See y’alls next time! Spread the word and support your local forest occupation <3~