Daily struggle – ein Text übers Zäh sein

ohne perspektiven ist mensch schnell mal unten angekommen.

da kam was mit voller wucht hat eins umgehauen, ohnmacht, und schock mischen sich mit unglauben und resignation …und dann heisst es erstmal existieren einfach weiter existieren, wohin egal. ziele werden überbewertet. die willenskraft hat sich verschrumpft auf das bisschen energie das nötig ist um einen schlafsack zu finden und das klo, und das kostet schon größte kraftanstrengung und alle willenskraft die so in einem ist, das alltägliche conversation machen findet eh ungefragt direkt neben dir statt, das gehört nicht zu den aktiv initiierten handlungen
aber wie geht es weiter… meistens erstmal irgendwie und länger eben auf einem sehr rudimentären level…

irgendwann gibt es ein damals war das so und heute ist das so gefühl. die einer person von damals hat nicht mehr viel mit der person von heute zu tun. und es gibt keine vorstellungskraft darüber je wieder in alten bahnen kreisen zu können

leer und lose fühlt es sich an und ihres gleichen sucht ihresgleichen. gemeinsam einsam besser als gemeinsam beisammen. und so leben und atmet mensch nebeneinander, gefühlslosigkeit wird durch soziale reizüberflutung und dauerüberstimulation verdeckt.
was mich mal fröhlich gemacht hat, weiss ich schon lange nicht mehr… oder sowas in der art

doch schritt für schritt, monat für monat, lässt sich ein ganz kleines bisschen besser existieren…
und plötzlich willst du nicht mehr nur überleben, du willst das gute leben…
aber wo gibts das zu holen… zäh will ich sein, zäh werd ich sein.

die perspektiven klau ich mir, ich muss nur noch herausfinden wo, denk ich mir
ich mal sie ab, ich scann sie ein, aber schlau drauss werd ich trotzdem nicht sein

alles bleibt bei der stufe ziele hängen, eigene ziele, konkrete ziele, selbstzweckziele. was soll das sein, weiter als bis morgen und bis nächste woche will ich nicht sein… und schon gar nicht für mich selbst

und dann kommt die innere stimme, die es besser weiss und sagt ich will eigentlich so nicht weiter machen mehr, ich brauche veränderung, ich muss was anders machen als bisher…

und da frag ich rum und frag mich dumm, die anderen ganz klar, statt auf mich zuhören, ich weiss es ja… ich brauch ein zimmer, ich brauche ruhe, ausgewählten menschenkontakt und ne beschäftigung, die mich nicht nur am leben hält sondern inspiriert, freude schafft, spass macht

bin ich mir das wert, bin ich mir wichtig genug, ist das priorisierbar
keine kraft für fragezeichen, ich warte ab und sobald die verzweifelung wieder da ist weiss ich ja… es sollte priorisierbar sein

in zehn jahren will ich nicht immer noch hierstecken und nicht wissen wohin mit mir

ich will leben, ich will spass, ich will sinn

ich will nicht ständig mich in riesigen menschengruppen bewegen um mich an menschen anzulehnen und von ihnen energie zu saugen, und genauso will ich nicht all meine letzten energiereserven für andere ausgeben, weil nichts mehr übrig bleibt und das spiel nur wieder von vorne geht, sich bei wem energie abziehen und sie bei wem anders wieder ausgeben

ich will selbst energie kreieren, aus eigenen aktivitäten energie schöpfen…. laufen immer weiter immer wieder laufen… kopf unter im wasser sein, schwimmen und untertauchen…. lieder singen, laute lange lieder…. theater spielen mit allen meinen leuten… neue kreise neue menschen treffen, kennen lernen und mögen lernen… tanzen gehen ausgelassen tanzen gehen … neues tun immer wieder neues tun…. reisen gehen alleine auf der seite stehen… struktur, commitment, rituale, vertrauen, in mir und in euch und in uns

es gibt viele namen, viele wege, tausend kräfte tausend ströme
the strong you is inside, you just hav’n met her,
we control the storm cause we are the weather

you call it depression, i call it dailyday struggle, the selfmaded surviving coinfluenced by our friend called trauma

bis ich eines tages entscheide aufzuhören, loszulassen, mich zu lösen und wieder freier zu atmen
bei mir zu sein, für mich zu sein, für das gute leben

lass uns gegenseitig unterstützen zäh zu sein

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